Wir haben die Initiative Kreislaufverpackung gegründet!
“Kompostierbare Verpackung”, “nachhaltig verpackt”, “Kreislaufverpackung” – Wenn man sich damit befasst, wie man Verpackungen am umweltfreundlichsten entsorgt und was danach damit passiert, dann stößt man schnell auf viele Begriffe und vielleicht auch Unklarheiten. Wir möchten damit für unsere Verbraucher*innen aufräumen – und zwar gründlich! Deshalb hat Denttabs die Initiative Kreislaufverpackung gestartet. Was das bedeutet, wofür wir stehen und woran wir arbeiten, erklären wir dir heute und hoffen, du hast Lust unser Nachhaltigkeitsbestreben zu unterstützen.
Kompostierbare Verpackung
Wie werden Denttabs Zahnputztabletten verpackt?
Am liebsten verkaufen wir unverpackt. Wo das aus guten Gründen nicht geht, hat Denttabs seit 2018 eine neue Verpackung: Statt der bisherigen Plastikdose gibt es unsere Denttabs Zahnputztabletten seitdem minimal und leicht verpackt in einer zertifiziert industrie-kompostierbaren Tüte. Doch was heißt das genau?
Was sind kompostierbare Verpackungen?
Die Bezeichnung “kompostierbar” wird leider häufig ungenau oder gar falsch erklärt. Für Verpackungen in Europa gibt es die Zertifizierung EN 13432. Sie sagt aus, dass die Verpackung unter industriellen Bedingungen kompostiert. Das heißt, dass sich die Verpackung bei festgelegter Temperatur und Feuchtigkeit im Kompost nach maximal 12 Wochen zu mindestens 90% zersetzt. Dabei sind außerdem Höchstgrenzen für Schwermetalle vorgeschrieben und ein Test (Ökotoxizitätsanalyse), der überprüft, dass keine negativen Auswirkungen für Pflanzen entstehen.
Was ist das Problem mit kompostierbaren Verpackungen?
In Deutschland dürfen Verpackungen nicht in die Biotonne – egal, ob das Material für den Industriekompost zertifiziert ist oder nicht. Wie kompostierbare Verpackungen dennoch einen sinnvollen Beitrag leisten können und was tatsächlich mit ihnen passiert, wenn sie im Mülleimer landen, wird kritisch diskutiert. Einige Fragen, die sich dabei stellen sind:
Kompostieren die Materialien wirklich?
Werden die Materialien recycelt?
Wie gehen Entsorger mit den Materialien um?
Was bedeutet das für unsere Umwelt?
Um Antworten auf diese und weitere Fragen zu bekommen und vor allem an Lösungsansätzen zu arbeiten, haben wir die Initiative Kreislaufverpackung gegründet.
Die Initiative Kreislaufverpackung
Im Juli 2020 haben wir die Initiative Kreislaufverpackung zusammen mit Rapunzel, Sonnentor, The Nu Company und Samova gegründet.
“Kreislaufverpackung” bedeutet, dass eine Verpackung in einem Kreislauf eingegliedert ist und nicht wie auf einer Einbahnstraße zum Beispiel auf der Mülldeponie landet. Es ist momentan Gegenstand der Diskussion, welcher Kreislauf für kompostierbare Verpackungen am meisten Sinn macht. Mit der Initiative Kreislaufverpackung wollen wir Bewegung in die festgefahrene Debatte bringen und sprechen dazu mit allen Akteuren des Entsorgungssystem. Der Austausch soll uns dabei helfen ökologisch sinnvolle Lösungsansätze zu erarbeiten.
Unsere Sustainability Managerin Nele und unser Projektmanager Fabian leiten die Initiative von der Denttabs-Zentrale aus. Hier erzählen sie uns, was sie dazu bewegt hat und was sie damit erreichen wollen:
Warum seid ihr Teil der Initiative Kreislaufverpackung?
Fabian: Das immense Abfallaufkommen in Deutschland ist erschreckend. In kompostierbaren Verpackungen sehen wir das Potential ein Puzzle-Stück der Lösung zu sein. Mit der Initiative Kreislaufverpackung möchten wir herausfinden, wie das gelingen kann.
Welches Ziel verfolgt ihr mit der Initiative für euch persönlich?
Nele: Wenn ich auf ein Problem stoße, möchte ich es lösen. Rund um das Thema kompostierbare Verpackungen gibt es eine große Intransparenz und gleichzeitig von Kund*innen- und Unternehmensseite ein Bedürfnis nach Klarheit.
Fabian: Ich finde das Zusammenbringen verschiedener Stakeholder interessant. Am Anfang der Initiative war für uns klar, wenn wir das schaffen wollen, dann nur in Kooperation. Wenn wir alle das gleiche Ziel haben, wieso sollten wir nicht zusammenarbeiten?
Was wäre aus Eurer Sicht der Best Case, der mit dieser Initiative erreicht werden könnte?
Nele: Ich denke ein großer Meilenstein wäre die Anpassung der DIN-Zertifizierung für kompostierbare Verpackung an die Gegebenheiten der Kompostierungsanlagen und die Vereinheitlichung der Herangehensweise in Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern.
Gibt es die Chance oder Möglichkeit, dass sich auch weitere Unternehmen anschließen und unterstützen können? Wie?
Fabian: Auf jeden Fall! Unternehmen, die sich schon mit dem Thema kompostierbarer Verpackungen beschäftigen, können uns gerne kontaktieren. Auch sind wir offen für den Austausch mit Expert*innen und Stakeholdern aus dem Bereich.
Wieso sollten sich Unternehmenden Mehraufwand betreiben und sich nachhaltig ausrichten?
Nele: Unternehmen haben eine enorme Hebelwirkung. Viele Unternehmen trauen sich nicht, den Weg der Nachhaltigkeit einzuschlagen, weil sie einerseits nicht wissen, wo sie anfangen sollen und andererseits denken, dass von heute auf morgen alles perfekt sein muss. Ich denke, es ist eine trügerische Haltung und hält Unternehmen davon ab, ihre Verantwortung in unserer Gesellschaft wahrzunehmen.
Was können du und ich schon heute tun?
Nele: Versuche nach Möglichkeit komplett auf Verpackungen beim täglichen Einkauf zu verzichten. Es gibt in Deutschland (und darüber hinaus) immer mehr Unverpacktläden, wo du die Ware lose kaufen und in deine mitgebrachten Gefäße einfüllen kannst. Unsere Denttabs Zahnputztabletten gibt es in jedem gut sortierten Unverpacktladen – Bei Unverpackt e.V. findest du eine Übersicht zu allen Unverpacktläden.
Mit der Initiative Kreislaufverpackung sind wir aktiv daran Klarheit in die Debatte zu bringen und Lösungsansätze zu erarbeiten. Folge unserem Blog und unseren Social Media Kanälen, um als Erste*r davon zu erfahren!
Quellen und weiterführende Links:
https://www.tuv-at.be/de/green-marks/zertifizierungen/ok-compost-seedling/
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